Feedback als Hebel für kontinuierliche Verbesserung

Feedback als Hebel für kontinuierliche Verbesserung

Written by Robert

📅 2025-04-03 | 🚀 Galvanytics | 🏷️ Projectmanagement

Feedback als Hebel für kontinuierliche Verbesserung

Agile Teams wachsen durch Feedback. Feedback ist nicht bloß eine Methode – es ist Teil der Kultur. Und genau das macht es so wirkungsvoll.

Was Feedback im agilen Kontext bedeutet

Feedback ist der schnellste Weg, voneinander zu lernen. In agilen Teams dient Feedback:

  • der Selbstreflexion
  • der Verbesserung der Zusammenarbeit
  • der Entwicklung von Produkten
  • und der Stärkung des Miteinanders

📌 In einem agilen Kontext geht es beim Feedback nie um Schuld, sondern immer um Lernen.

Feedback als tägliche Praxis

Gute Feedbackkultur ist kein Zufall – sie ist Gewohnheit.

Formate, die sich bewährt haben:

  • 🗣️ One-on-One Check-ins (wöchentlich oder zweiwöchentlich)
  • 👥 Peer Feedback Sessions
  • 💬 Live-Feedback in Retrospektiven
  • 🔁 Feedforward-Dialoge: statt „Was war schlecht?“ lieber „Was kannst du nächstes Mal besser machen?“

Psychologische Sicherheit als Basis

Feedback braucht ein sicheres Umfeld. Nur wenn Menschen sich sicher fühlen, äußern sie ehrliches Feedback und nehmen es auch an.

Was psychologische Sicherheit fördert:

  • Offene Fehlerkultur („Fehler = Lernchance“)
  • Führung durch Vorbild (Feedback vorleben)
  • Klare Erwartungen + transparente Kommunikation

🧠 Google’s „Project Aristotle“ zeigte: psychologische Sicherheit ist der wichtigste Erfolgsfaktor für Teamleistung.

Feedback konkret: So funktioniert’s in der Praxis

Struktur für gutes Feedback (SBI-Modell):

  1. Situation: Was ist passiert?
  2. Behavior: Was genau wurde beobachtet?
  3. Impact: Welche Wirkung hatte es?

Beispiel:

„In der Retrospektive gestern (Situation), hast du sofort widersprochen, bevor Max ausreden konnte (Behavior). Dadurch wirkte er verunsichert und das Team wurde still (Impact)."

Feedback als Lernträger

Gutes Feedback schafft einen Raum, in dem Lernen sichtbar wird. Damit das gelingt, braucht es:

  • 📅 Regelmäßigkeit
  • 📈 Verbindlichkeit (Was lernen wir daraus?)
  • 👥 Gegenseitigkeit (Feedback = Dialog)

💡 Lass dein Team regelmäßig Feedback zu Feedback geben:
„Wie hilfreich war das? Wie können wir das besser machen?“

Deep Dive: Was im Gehirn passiert, wenn wir lernen

Moderne Lernforschung zeigt: Lernen ist kein Zufallsprodukt – es folgt einem klaren Ablauf. Wenn du Feedback gibst oder bekommst, ist dein Gehirn hochaktiv.

Die vier Phasen effektiven Lernens:

  1. Aufmerksamkeit – ohne Fokus kein Lernen
  2. Unmittelbares Feedback – hilft uns, Fehler einzuordnen
  3. Aktive Anwendung – Theorie & Praxis verbinden
  4. Konsolidierung – Wiederholung + Schlaf = Langzeitwissen

🧠 Unser präfrontaler Cortex schaltet in den „Lernmodus“, wenn wir bewusst reflektieren. Dieses sogenannte Prefrontal Switching fördert adaptive Denkweisen und hilft, Automatismen und Gewohnheiten zu durchbrechen.

Feedback vs. Retrospektive

Feedback:

  • individuell
  • konkret
  • zeitnah

Retrospektive:

  • teambezogen
  • systemisch
  • zyklisch

Beides ergänzt sich ideal.

Tipps für deine Feedbackkultur

  • Starte klein: z.B. 5-Minuten-Feedbackrunde nach jedem Meeting
  • Belohne positives Feedback – das stärkt Vertrauen
  • Sei konkret & konstruktiv
  • Mach Feedback zu einem Standardteil jeder Woche

Dein nächster Schritt

🧭 So kannst du sofort starten:

  • Baue eine wöchentliche Feedbackrunde in euer Teammeeting ein
  • Probiere das SBI-Modell beim nächsten One-on-One
  • Gib selbst Feedback – und frage aktiv danach!

Fazit

Feedback ist kein Add-on – es ist Kern agiler Arbeit. Es schafft Orientierung, stärkt Zusammenarbeit und macht Lernen möglich.